Hinter den Kulissen – die Realität der Wildtierstationen

Tag und Nacht sind es engagierte Menschen, die den Tieren Fläschchen geben, Käfige reinigen, Verbände wechseln und Medikamente verabreichen. Sie verzichten auf Schlaf, Freizeit und Bezahlung – damit verletzte oder verwaiste Igel, Eichhörnchen, Waschbären und andere Wildtiere eine Überlebenschance bekommen und irgendwann wieder in die Freiheit entlassen werden können.

Wir möchten deshalb mit einigen weitverbreiteten Irrtümern aufräumen und zeigen, was es wirklich bedeutet, sich um verwaiste und verletzte Wildtiere zu kümmern.

Ehrenamt statt Bezahlung:

Die meisten Stationen, wie auch Looki e.V., arbeiten ausschließlich ehrenamtlich. Wir erhalten keine staatliche Hilfe, manchmal private Spenden – das meiste zahlen wir jedoch aus eigener Tasche.

Behördliche Pflichten, aber keine Rechte:

Wir müssen über jedes Tier detailliert Buch führen und werden von den Behörden streng kontrolliert– Unterstützung durch diese gibt es jedoch nicht.

Begrenzte Kapazitäten:

Wenn die zeitlichen oder finanziellen Mittel erschöpft sind, bleibt nur der Aufnahmestopp. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Menschen Tiere anonym vor der Tür abstellen – in der Hoffnung, sie würden „schon irgendwie versorgt“. Das ist für die Mitarbeitenden eine enorme emotionale Belastung, denn sie können die Tiere oft nicht mehr aufnehmen, ohne das Wohl der anderen Tiere zu gefährden. Solche Situationen zeigen, wie wenig Verständnis manchmal noch immer für die Grenzen ehrenamtlicher Arbeit und für den persönlichen Einsatz von Menschen besteht, die ihre Freizeit und ihr eigenes Geld investieren.

Keine Möglichkeit zur Abholung von Tieren:

Wildtierstationen sind keine Tier-Taxis. Während am Telefon um Abholung gebeten wird, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dauereinsatz. Fast jeder hat ein Auto – oder kennt jemanden, der eins hat. Das Tier selbst zu bringen, ist der erste große Beitrag zur Rettung.

Keine 24-Stunden-Hotline:

Gerade, wenn sehr viel zu tun ist, bleibt kaum Zeit für Telefonate. Trotzdem versuchen die Helferinnen und Helfer so oft wie möglich erreichbar zu sein – aber manchmal geht es einfach nicht.

Zu wenige Auffangstellen:

Es gibt viel zu wenig Rettungsstationen – und immer mehr Tiere, die Hilfe brauchen. Viele Helferinnen und Helfer geben irgendwann auf, weil sie an ihre Grenzen kommen.

Wildtiere haben keine Lobby:Sie gehören niemandem – und damit gibt es oft auch niemanden, der sich verantwortlich fühlt. Nur die Mitarbeitenden in den Stationen halten das System am Leben.

Letztlich lastet ein unbezahlter Job auf den Schultern einiger weniger Idealisten, die das tun, was eigentlich Aufgabe von allen wäre: sich um in Not geratene Wildtiere zu kümmern. Öffentliche Unterstützung gibt es kaum – umso wichtiger ist diese private Hilfe.

Wenn Du möchtest, dass Wildtierstationen wie Looki e. V. weiter existieren können, unterstütze uns mit einer Spende – jeder Euro hilft.