Fuchs

Auch verletzte, kranke und verwaiste Füchse finden in unserer Wildtierrettungsstation immer wieder ein vorübergehendes Zuhause. Ihre größten Bedrohungen sind Verkehrsunfälle und die Jagd. Jährlich werden in Deutschland rund eine halbe Million Füchse getötet – oft auf grausame Weise. Viele Füchse überleben zudem schwer verletzt, wenn sie von den Jägern nicht sofort getötet werden konnten.

Die Fuchsjagd ist nicht nur grausam, sondern auch überflüssig, denn Fuchsbestände regulieren sich selbst durch ihr Sozialgefüge, die Verfügbarkeit von Nahrung und Krankheiten. Tierschutzorganisationen und Wissenschaftler weisen zudem darauf hin, dass der Rückgang von Bodenbrütern oder anderen Arten nicht auf den Fuchs zurückzuführen ist, da sich Füchse überwiegend von Mäusen ernähren.

Hartnäckig hält sich auch bei manchen die Angst vor der Übertragung von Krankheiten durch Füchse. Doch diese Sorge ist unbegründet: Deutschland ist seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut. Und Krankheiten wie Räude und Staupe, an denen Füchse erkranken können, sind für Menschen nicht ansteckend.

Trotzdem werden diese intelligenten und sozialen Tiere weiterhin gnadenlos getötet. Immer wieder bleiben dabei Jungtiere zurück, die ohne ihre Eltern nicht überleben können. Gerade in den ersten Lebensmonaten sind die Kleinen auf Wärme, Schutz und Nahrung angewiesen.

Bitte helft uns, verletzte Füchse medizinisch zu versorgen und verwaisten Fuchsjungen die Fürsorge zu geben, die sie brauchen – bis sie stark genug sind, um wieder in Freiheit zu leben.

Fragen und Antworten

Warum müssen Füchse geschützt werden?

Füchse sind ein fester Bestandteil unserer heimischen Natur. Dennoch werden sie in Deutschland gejagt und mit teils grausamen Methoden getötet. Dazu gehören direkte Tötungen durch Gewehre ebenso wie besonders brutale Praktiken wie Baujagd, Fallenjagd oder der Einsatz von Jagdhunden.

Bei der Baujagd wird der Fuchs mit Hunden aus seinem Bau gehetzt – eine Situation, die für die Tiere enormen Stress bedeutet. Die panisch fliehenden Füchse rennen erschöpft ins Freie, wo sie von wartenden Jäger:innen erschossen oder gefangen werden. Nicht selten werden Jungtiere bereits am Bau erschossen oder in Fallen gefangen und getötet. Immer wieder kommt es dabei auch zu erbitterten Kämpfen zwischen Fuchsmüttern und Jagdhunden, denn die Mütter verteidigen ihre Jungen bis zum letzten Atemzug.

Besonders grausam ist auch das „Scharfmachen“ von Jagdhunden in sogenannten Schliefenanlagen. Dort werden gefangene Füchse immer wieder in Todesangst versetzt, wenn sie zur Ausbildung der Hunde missbraucht werden. Verzweifelt versuchen sie vergeblich, aus dieser Folterkammer zu entkommen. Am Ende steht für sie fast immer der Tod.

Oftmals kommen auch Totschlagfallen bei der Jagd zum Einsatz. Anstatt die Tiere sofort zu töten, verursachen diese häufig schwere Quetschungen und Brüche, sodass die Füchse noch stundenlang leiden, bevor sie sterben.

Hinzu kommt, dass die Jagd zum Teil aus rein traditionellen Motiven erfolgt oder als Hobby dient. So werden Füchse jedes Jahr im Januar und Februar besonders intensiv bejagt – mitten in der Paarungszeit. In sogenannten „Fuchswochen“, die mancherorts inzwischen auf einen ganzen „Fuchsmonat“ ausgeweitet wurden, finden revierübergreifende Jagden statt. Um möglichst viele Tiere zu töten, werden zu den „Fuchswochen“ auch revierlose Jäger:innen und Jungjäger:innen eingeladen.

Wir fordern, die sinnlose und qualvolle Jagd auf Füchse endlich zu verbieten.

Was zeichnet Füchse aus?

Der bei uns vorkommende Rotfuchs ist der größte Vertreter seiner Art. Er ist leicht zu erkennen an seinem rötlich-braunen Fell, der weißen Brust und der buschigen, weißspitzigen Rute – der sogenannten „Lunte“.

Füchse verfügen über ein breites Repertoire an Lauten: Bis zu 40 verschiedene Rufe sind bekannt – vom kurzen Bellen bis hin zu schrillen Schreien, die in der Nacht durchaus unheimlich wirken können.

Sie sind zudem ausgesprochen anpassungsfähig: Ob in offenen Landschaften, Wäldern oder in unmittelbarer Nähe des Menschen – Füchse finden fast überall geeignete Lebensräume. Auch ihre Sinnesleistungen sind bemerkenswert: Mit ihrem feinen Gehör orten sie selbst kleinste Bewegungen von Mäusen unter einer dicken Schneedecke. Und ihr hochentwickelter Geruchssinn dient sowohl der Orientierung als auch der Nahrungssuche.

Besonders charakteristisch ist auch ihr „Mäusesprung“. Dabei schnellen Füchse im hohen Bogen nach oben und stoßen anschließend fast senkrecht auf ihre Beute herab. Diese akrobatische Bewegung sieht nicht nur spektakulär aus, sondern ist auch äußerst effekt

Wie leben Füchse?

Füchse sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber ziehen sie sich in ihren Bau zurück, den sie bevorzugt in Hanglagen oder an Waldrändern anlegen. Manche dieser Bauten bestehen seit Generationen und werden immer wieder genutzt – oft auch gemeinsam mit Dachsen.

Obwohl die meisten Füchse als Einzelgänger unterwegs sind, können sich in geeigneten Lebensräumen auch kleine Familienverbände bilden.

Die Paarungszeit, auch „Ranzzeit“ genannt, fällt in die Wintermonate, meist in den Januar oder Februar. Nach rund 50 Tagen bringt die Fähe (das Fuchsweibchen) vier bis sechs Welpen zur Welt. Diese verbringen ihre ersten Lebenswochen im Bau während die Mutter sie wärmt und säugt. Der Rüde versorgt die Familie in dieser Zeit mit Nahrung.

Woher kommt der Fuchs?

Der Rotfuchs ist auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet – von Europa über Asien bis nach Nordamerika. Er gilt als einer der erfolgreichsten Raubsäuger überhaupt und hat es verstanden, sich in den unterschiedlichsten Lebensräumen zu behaupten: von arktischen Tundren über dichte Wälder bis hin zu urbanen Ballungsräumen.

In Deutschland ist der Rotfuchs nahezu flächendeckend anzutreffen – von der Nordseeküste bis hinauf in die Alpen. Besonders häufig begegnet man ihm an Waldrändern, in Feldgehölzen.

Wie alt werden Füchse?

In freier Wildbahn erreichen Füchse meist ein Alter von drei bis fünf Jahren. Viele Tiere sterben jedoch deutlich früher – sei es durch die Jagd, Krankheiten wie Staupe oder Räude, durch den Straßenverkehr oder durch natürliche Feinde wie große Greifvögel oder Wölfe.

Unter geschützten Bedingungen, etwa in Gefangenschaft, können Rotfüchse deutlich älter werden und ein Lebensalter von über zehn Jahren erreichen. Das zeigt, wie robust und anpassungsfähig diese Tiere grundsätzlich sind – wenn sie nicht den zahlreichen Gefahren ihres natürlichen Lebensraums ausgesetzt sind.